Info-Café am 21.09.2016 im Haus Ringelbach

Info-Café zum Thema Humor trotz(t) Krankheit und Alter im Rahmen der deutschlandweiten Woche der Demenz

Ergreifend humorvoll und unbeschwertes treffen sich die Kindergartenkinder in Begleitung der Clowns regelmäßig mit der ältesten Generation im Haus Ringelbach.

So auch heute. Herzlich und fröhlich werden die Kinder von den Clowns begrüßt und eingeladen ältere Senioren in der Pflegeeinrichtung zu besuchen. Ohne zu zögern machen sich Clowns und Kinder auf den Weg.

Kaum geht die Tür zum Wohnbereich auf und schon sieht man strahlende Seniorengesichter. Am runden Tisch versammelt sitzen 6 Senioren und haben schon auf die kleinen Besucher gewartet.

Zur Einstimmung stimmt ein Clown ein Lied an und nach zwei drei Takten stimmen die Kinder und Senioren mit ein.

Die kleinen Besucher kommen aus dem Kinderhaus im gleichen Gebäude und vervollständigen damit das generationsübergreifende Modelle welches die RAH in zahlriechen Einrichtungen eingeführt hat.

Das seit 10 Jahren bestehende zukunftsweisende Projekt  „Humor verbindet Generationen“ ist ein Beitrag zu einer demenzfreundlichen Kommune und wird seit der Gründung von den Mitwirkenden Kindern der städtischen Kindergärten Bellino- und Humboldtstraße, Bürgerschaftlich Engagierte und Eltern, Senioren der RAH,  Angehörige und Engagierte der RAH, Mitarbeiter der RAH, Sozialpädagogische Mitarbeiterinnen der Kindergärten, Clowns im Dienst, Abteilung Tagesbetreuung für Kinder, Abteilung für Ältere und Sozialamt der Stadt Reutlingen erfolgreich in den RAH-Häusern Haus Ringelbach und Haus Voller Brunnen umgesetzt.

Anlässlich der deutschlandweiten Demenzwoche begrüßte Hausleiter Timo Vollmer rund 60 interessierte Besucher im Haus Ringelbach um einen Einblick in die Projektarbeit zu geben. Durch anschauliche Informationen und ein Kurzfilm vorgetragen von den Projektorganisatoren Frau Ulrike Gössl der RAH, Frau Christel Ruckgaber der Clowns im Dienst und Frau Beatrix Rösch des Kinderhauses Bellinostraße sonnten sich die Gäste über die Projektinhalte informieren.

An den vorbereiteten Tischen liegen heute Papier, Stift, Förmchen und bunte Knetmasse bereit.

Es ist schön anzusehen, wie sich die Kinder langsam den Senioren nähern und sie nach kurzer Zeit gemeinsam eine Form mit Knetmasse füllen.

Bisher kennt man die Arbeit der Clowns im Dienst aus den Kinderkliniken und bekannt ist vielleicht auch, dass sie ihr Arbeitsfeld auf Pflegeheime und gerontopsychiatrische Stationen erweitert haben. Ebenfalls bekannt ist auch, dass Kindergärten regelmäßige Besuche in Pflegeheimen durchführen. Neuland ist jedoch, dass Kindergartenkinder zusammen mit professionell ausgebildete Clowns Menschen mit Demenz und auch Schwerkranke besuchen und hier durch die Vermittlung der Clowns Kontakt und Beziehung zwischen sozusagen zwei Welten entsteht. Auch die Rolle der begleitenden bürgerschaftlich engagierten Eltern ist neu und entscheidend, denn ohne deren Mitwirkung wäre das Projekt nicht möglich.

Alle sind gut gelaunt und machen mit und so entstehen auch die ersten kleinen Gespräche zwischen den Jüngsten und Ältesten.

Kinder und Clowns sind Vermittler des Lachens und der Unbeschwertheit. Sie stecken mit ihrer Sorglosigkeit an und bringen Leben und Farbe in den Alltag.

Die Clowns im Dienst haben ein spezielles Repertoire entwickelt, durch das sie dementiell Erkrankte und schwerkranke Bettlägerige in der Beziehungsaufnahme mit den Kindern unterstützen. Berührung, visuelle und akustische Medien sowie eine Kommunikation die gegebenenfalls auf rein intellektuelle Sprache verzichten kann, sind dabei wesentliche Bestandteile. Der Austausch mit den Pflegekräften über die Biographie und Befindlichkeit der Pflegebedürftigen bildet die Basis der Arbeit, die immer unter der Prämisse steht, die Würde des Anderen zu beachten und zu stärken.

Eine Pflegeeinrichtung wird damit zu einem wichtigen Lern- und Erfahrungsort für Kinder. Auch im Hinblick für die zukünftige Solidarität und das Verständnis zwischen den Generationen ist es wichtig Räume und Orte zu schaffen für Begegnung zwischen Jung und Alt, wo diese von selbst nicht mehr entstehen können.

Das Projekt hat sich als überzeugend und anrührend erwiesen so Christel Ruckgaber von den Clown im Dienst, dass zahlreiche Förderer und Unterstützer hinter dem Projekt „Humor verbindet Generationen „stehen.

Zur Belohnung wurde an alle Gäste eine süße Geburtstagsüberraschung überreicht.